Innovative Katheter für Herzrhythmusstörungen senken Risiken und sparen Zeit
Unser Herz schlägt für viele Dinge und manchmal schlägt es falsch. Wenn das passiert, muss es wieder in den richtigen Rhythmus gebracht werden. Eine Methode dazu ist die Katheterablation des Herzens: ein ausgeklügeltes, minimal-invasives Verfahren, bei dem ein sehr dünner Katheter verwendet wird, um abnormales Gewebe mit starker Hitze zu veröden. Als innovativer Medizintechnik-Anbieter ist es Heraeus Medevio nicht nur gelungen, einen Beitrag zur Entwicklung eines bahnbrechenden Katheters mit Edelmetall-Elektroden zu leisten, sondern auch auf eine überraschend hohe Nachfrage zu reagieren und die Produktion schnell hochzufahren.
Herzklopfen, Schlaganfall, Bewusstlosigkeit: Die Symptome von Herzrhythmusstörungen machen es Millionen von Menschen weltweit unmöglich, ein normales Leben zu führen. Medikamente können helfen, aber sie müssen ständig eingenommen werden und haben schwere Nebenwirkungen. Viele Betroffene warten daher auf eine Behandlung in Form einer Ablation. Dabei wird ein Katheter in das Herz eingeführt, um das für die Rhythmusstörungen verantwortliche Gewebe zu lokalisieren. Das abnorme Gewebe wird dann gezielt mit Hochfrequenzstrom verbrannt, um die Arrhythmie zu stoppen.
Komplexer Katheterkopf für mehr Sicherheit
Die Technik hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Sinnbildlich dafür steht der auf dem Markt befindliche Mikrokatheter, für den Heraeus Medevio als Highlight ein wichtiges Bauteil-Set für den Katheterkopf liefert. Heraeus Medevio ist es gelungen, komplexe Bauteile mit einem Durchmesser von nur 2,33 Millimetern mit Hilfe von Mikrotechnologien herzustellen. Dazu gehören spezielle Sensoren und mehr als 60 Mikrolöcher, die bei diesem Verfahren die notwendige Kühlung und Spülung ermöglichen. "Mikroelektroden und zusätzliche Sensoren geben dem Arzt mehr Rückmeldung, was für den Patienten eine sicherere Behandlung bedeutet", erklärt Christiane Leitold, Global Head Portfolio Management bei Heraeus Medevio. "Außerdem verkürzt sich dadurch die Behandlungszeit um gut 30 Prozent und die Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung mit nur einem statt mehreren Eingriffen erfolgreich abgeschlossen werden kann, steigt deutlich." Argumente, die immer mehr Ärzte überzeugen und zu einem unerwartet starken Anstieg der Bestellzahlen geführt haben.
Das war auch für den Elektrodenlieferanten Heraus Medevio eine Herausforderung, die, so Leitold, besonderes Engagement erforderte: "In enger Zusammenarbeit mit unserem Kunden haben wir die Bedürfnisse erkannt und dann alles getan, um die Ziele zu erreichen und die Nachfrage zu befriedigen." Das ist eindrucksvoll gelungen: Statt der ursprünglich geplanten 200.000 Katheter werden heute jährlich 500.000 Katheter für Patienten in aller Welt produziert. Das bedeutet, dass die Produktionskapazität in den letzten vier Jahren um mehr als 200% jährlich gestiegen ist.
Schnelle Reaktion auf Marktentwicklungen
Ermöglicht wurde dies durch die Anschaffung neuer Maschinen zur Erhöhung der Produktionskapazitäten, ein sorgfältiges Prozessmanagement und kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen, verbunden mit der Suche, Einstellung und Schulung von mehr als 100 zusätzlichen Mitarbeitern - und das alles in einem sehr kurzen Zeitraum. Dies geschah in enger Abstimmung mit dem Kunden und den verschiedenen beteiligten Bereichen bei Heraeus. Die Edelmetallstangen für die Herstellung der Katheterkomponenten kommen von der Betreibergesellschaft Heraeus Precious Metals. Um die Produktion hochzufahren, arbeiteten die verschiedenen Abteilungen und die beiden Standorte in Hanau und der Schweiz bei Heraeus Medevio über alle geografischen Grenzen hinweg eng zusammen - darunter Operations, Vertrieb, Engineering, Qualität, Portfoliomanagement und Customer Support.
Dieser Erfolg basiert auf einer langen Historie: "Wir setzen alles daran, immer die neuesten Technologien im Haus zu haben, um so innovative Produkte liefern zu können. Wir analysieren ständig intensiv die Marktchancen, stimmen uns eng mit unseren Kunden ab und investieren frühzeitig in neue Maschinen", erklärt Leitold den Heraeus-Ansatz, der auch bei den Herzkathetern sehr gut funktioniert hat. Ursprünglich war Heraeus Medevio vor allem auf dem Herzschrittmachermarkt und nicht im Bereich der Elektrophysiologie tätig.
Der bewusste Blick über den Tellerrand wurde sowohl intern als auch extern anerkannt: Medevio erhielt den Scale-up Award 2023 von Heraeus und wurde zudem mit einem Supplier Award von unserem Kunden belohnt. Mit Blick in die Zukunft ist Heraeus Medevio bereits mit eigenen Elektrodenentwicklungen für die innovative Pulsfeldablation gegen Herzrhythmusstörungen am Start, die ohne thermische Energie auskommt.