Die 59. Wettbewerbsrunde von Jugend forscht steht diesmal unter dem ungewöhnlichen Motto „Mach Dir einen Kopf!“. 42 Jungforscherinnen und Jungforscher traten in 23 Projekten in den Kategorien „Jugend forscht“ (12 Projekte) und „Schüler experimentieren“ (11 Projekte) im Wettbewerb an. Die Teilnehmenden kamen von Schulen aus Bensheim, Biebergemünd, Fulda, Freigericht, Geisenheim-Johannisberg, Gelnhausen, Gießen, Hanau, Heusenstamm, Rödermark und Seligenstadt. Bei der Preisverleihung wurden 6 Jugend forscht-Projekte und 3 Projekte von Schüler experimentieren mit dem ersten Platz belohnt und sind damit Regionalsieger. Jeder Regionalsieg wurde mit 75 Euro Preisgeld gewürdigt. Zu den herausragenden Projekten zählen Forschungen an Fledermäusen, an klimafreundlichen Schulhöfen und zur Erzeugung von Wasserstoff sowie ein selbstgebautes Exoskelett und eine wohltemperierte Teetasse.
Forschertalente gestalten unsere Zukunft
Der Regionalwettbewerb Rhein-Main Ost hat sich einmal mehr als wichtige Plattform für Jungforscherinnen und Jungforscher erwiesen. Der Regionalpatenbeauftragte Tore Prang, Executive Vice President Communications & Marketing bei Heraeus, zeigte sich bei der Siegerehrung beeindruckt von den vorgestellten Projekten. „Beim diesjährigen Forschermotto gilt es, sich nicht etwa keinen Kopf zu machen, sondern neugierig zu sein, Fragen zu stellen und den eigenen Kopf zu benutzen, um Forschungsprojekte zu erarbeiten und Problemlösungen zu entwickeln. Und genau das haben unsere Junforschenden heute getan und uns erstaunliche und faszinierende Projekte und Ideen präsentiert. Für uns ist das die Motivation, warum wir als Regionalpate Jugend forscht als Netzwerk-Partner immer gerne unterstützen.“
Auch für die kompetente, ehrenamtliche Jury aus Lehrkräften von Schulen aus dem Rhein-Main-Gebiet sowie Mitarbeitenden von Heraeus war es eine große Ehre, die Arbeiten zu bewerten und neben den Regionalsiegen zahlreiche Sonderpreise zu vergeben. Die Jury-Vorsitzende Judith Jeuck (Claus-von-Stauffenberg-Schule, Dudenhofen) betont: „Es ist immer wieder schön, in die strahlenden Forscheraugen zu sehen. Die jungen Talente haben Monate geforscht, sind an ihren Ideen drangeblieben und haben sich nicht entmutigen lassen. Unser großer Respekt gilt allen Teilnehmenden. Sie alle können stolz sein, beim Regionalwettbewerb dabei zu sein. Und letztlich hat unser Forschernachwuchs es in der Hand, unsere Zukunft zu gestalten und sich einen eigenen Kopf zu machen.“
Siegerprojekte & Regionalsieger Jugend forscht
6 Forschungsprojekte konnten sich für den Jugend forscht Landeswettbewerb Hessen in Darmstadt am 20. und 21. März qualifizieren. Regionalsieger in der Kategorie Biologie wurde Svenja Bergling von der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule, Rödermark. Sie hat mit einem Fledermausdetektor Fledermäuse in verschiedenen Landschaften untersucht und festgestellt, dass deren Jagdverhalten durch die jeweilige Landschaft beeinflusst wird. Eine große Artenvielfalt gibt es vor allem in naturbelassenen Landschaften. Städtische, versiegelte oder landwirtschaftlich genutzte Landschaften weisen dagegen eine deutlich geringere Artenvielfalt auf. Im Fachbereich Chemie gewannen Panna Weiler und Max Rümmele vom Grimmelshausen Gymnasium, Gelnhausen. Sie untersuchten, welche Faktoren die Gewinnung von grünem Wasserstoff bei der Elektrolyse von Wasser beeinflussen. Der Wasserstoffertrag ist dabei von vielen Faktoren abhängig, u.a. von der Beimischung von unterschiedlichen Salzen sowie wechselnden angelegten Spannungen und der Dauer der Elektrolyse.
Im Fachbereich Mathematik / Informatik siegte Likuan Fan von der Internatsschule Schloss Hansenberg mit seiner Arbeit „Optimierung des Angriffsplans im Spiel Risiko“. Likuan will den Angriffsplan im Strategiespiel optimieren und hat dafür eine Methode entwickelt, die Siegeswahrscheinlichkeiten für die erfolgreiche Eroberung eines Landes zuverlässig und schnell berechnet. Beste Physik-Arbeit wurde die „Wohltemperierte Teetasse“ von Jan Weigert und Fabian Stumpf von der Kopernikusschule Freigericht. Ihre Tasse soll ein Heißgetränk lange auf einer trinkbaren Temperatur halten bzw. diese schon nach kurzem Abkühlen erreichen. Dazu verwenden sie einen physikalischen Effekt (Latentwärmespeicher), um Wärmeenergie effizient in einem Medium zu speichern und diese anschließend wieder zu verwenden.
Beste Technik-Arbeit wurde das „Exoskelett“ von Lukas Pridal von der Gesamtschule Gießen-Ost. Er will die menschliche Muskelkraft durch ein künstliches Exoskelett, also einen außen am Körper anliegenden Apparat, unterstützen und verstärken. Sein Prototyp ist ein Gestell aus Aluminium, das mit pneumatischen Zylindern betrieben wird. Das Exoskelett soll müheloses Tragen ermöglichen und individuell anpassbar sein.
Für das beste interdiziplinäre Projekt im Bereich Jugend forscht wurden Phil Norman Kleinfelder, Max Hilb und Josef Schum von der Alteburg-Schule, Biebergemünd, ausgezeichnet. Sie untersuchten, wie sich sich ein klimafreundlicher Schulhof im Vergleich zu einem konventionellen erwärmt. Die Alteburg-Schule ist eine von zehn Pilotschulen, die vom Land Hessen ausgewählt wurden, um einen klimafreundlichen Schulhof zu gestalten. Auf dem Schulhof ist keine Fläche voll versiegelt. Das Forschertrio untersuchte die nachhaltigen Vorteile des klimafreundlichen Schulhofs. Sie nehmen ebenfalls am Landeswettbewerb Hessen teil.
Siegerprojekte & Regionalsieger Schüler experimentieren
Zudem treten 3 Regionalsieger von „Schüler experimentieren“ (ab 4. Klasse bis 14 Jahre) in einem eigenen Landeswettbewerb am 15. und 16. März bei der Universität Kassel an. Hier heißen die Sieger im Bereich Biologie Lina Bousakri, Maja Jäckel und Jonas Wiesner von der Rabanus-Maurus-Schule, Fulda, für ihren Pudding-Check. Sie untersuchten, ob es möglich ist, den Zuckergehalt in Lebensmitteln zu reduzieren, ohne dass sie als weniger süß empfunden werden. Zur Problemlösung hat das Forschertrio acht verschiedene Puddings hergestellt, die sich im Gehalt an Zucker und Fett und in der Zugabe von Gewürzen unterschieden.
Beste Chemie-Arbeit wurde „Effektivität hautverträglicher Desinfektionsmittel“ von Bennet Fritscher, Tristan Müller und Benedikt Schäfer von der Kopernikusschule Freigericht. Die drei Jungforscher entwickeln eine Alternative für Desinfektionsmittel auf pflanzlicher Basis, die ganz ohne Ammoniumverbindungen oder andere schädliche Stoffe auskommt. Dazu testeten sie erfolgreich Inhaltsstoffe wie Aloe Vera und den japanischen Tee-Busch “camellia sinensis var sinensis”. Im Bereich Technik siegten Louis Bergk und Deyan Markov vom Adolf-Reichwein-Gymnasium, Heusenstamm, mit „ZOC – Der Zigarettenroboter“.
Mit dem selbstentwickelten und programmierten Roboter ZOC zur Unterstützung bei der Müllentsorgung wollen sie unsere Lebensräume sauberer und attraktiver machen. Ihr Roboter kann bereits umweltschädigende Zigarettenstummel von Wegen und Straßen aufsammeln.
Jugend forscht ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, stern, Wirtschaft und Schulen. Schirmherr ist der Bundespräsident. Kuratoriumsvorsitzende der gemeinnützigen Stiftung Jugend forscht e. V. ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Hamburg. Dort werden die bundesweiten Aktivitäten koordiniert. Mehr Informationen unter www.jugend-forscht.de.